Artikel: Ausflug zum Kloster Rühn
Regionales Kunsthandwerk und ganz viel Geschichte
Wo einst Nonnen lebten und beteten, erklingen heute Konzerte, produzieren kleine Manufakturen Kunstvolles, wird manche Legende wieder lebendig. Kloster Rühn steht für Erlebnisvielfalt. Wer etwas Originelles sucht, sollte unbedingt vorbeischauen. Sie erreichen Bützow mit dem RE1 oder RE4, dann geht’s per Leihfahrrad oder mit dem Rufbus Rubi bequem nach Rühn.
Kloster Rühn wurde 1232 als Konvent für Nonnen des Zisterzienserordens gegründet. Im 19. Jahrhundert interessierte sich dann der mecklenburgische Adel. Die neuen Besitzer machten aus dem Objekt zunächst ein Erholungsheim für junge Mädchen und verpachteten später an einen Hotelier. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen vorübergehend Flüchtlinge und Umsiedler ein, bevor das Kloster zu DDR-Zeiten als Jugendwerkhof herhalten musste. Seit 2008 gehört die Anlage dem Klosterverein Rühn, der die Gebäude saniert, Manufakturen als Pächter gewann und Führungen durchs Kloster anbietet. Auch zahlreiche Veranstaltungen finden hier statt.
Der „weißen Nonne“ auf der Spur
Wer eine Klosterführung gebucht hat, kann was erleben. Neben der Besichtigung von Kirchenschiff und Kreuzgang ist man hier nämlich der „weißen Nonne“ auf der Spur. Laut der Legende soll sich eine Ordensschwester nicht an das Keuschheitsgelübde gehalten haben und brachte ein Kind zur Welt. Zur Strafe sei sie lebendig eingemauert worden – so die Sage, die Mitglieder des Klostervereins, wie Hans-Georg Harloff Besuchern auf ihrer Tour gern erzählen. „Tatsächlich wurde bei Bauarbeiten im 19. Jahrhundert im Keller ein weibliches Skelett gefunden. Gewöhnliches Grab oder weiße Nonne? Genau weiß man es nicht.“
Handgefertigtes aus der Manufaktur
Besondere Anziehungspunkte des Klosters sind die Manufakturen und Künstlerateliers. Hier haben sich eine Tischlerei bzw. Mitmach-Manufaktur, eine Töpferei, eine Ölmühle, eine Schmuckkünstlerin und weitere Kreative niedergelassen. Gäste können ihnen bei der Arbeit über die Schulter schauen und sehen, wie Produkte entstehen. Es empfiehlt sich, den Besuch vorab anzumelden, denn nicht immer sind alle Kunstschaffenden vor Ort.
Wer sicher gehen will, kommt zu einer der Veranstaltungen, denn diese gibt es im Kloster das ganze Jahr über. Zum Beispiel der Große Klostermarkt im Mai, das Lichterfest im Oktober, Konzerte von Klassik über Pop bis Blues und Folk, Ausstellungen, Lesungen und mehr. Suchen Sie sich auf der Homepage des Klosters etwas Schönes aus. Ihren Besuch können Sie dann bei Speis und Trank in der Klosterschänke stilvoll abrunden.