Artikel: Das Flippermuseum Schwerin – ein kugelsicherer Ausflugstipp
Spielkultur zum Anschauen und Anfassen
Hier wird Geschichte lebendig: Im Flippermuseum Schwerin gibt es viel zu sehen und zu probieren. Rund 100 Flipperautomaten aus acht Jahrzehnten stehen in verschiedenen Themenräumen zum Entdecken bereit. Allesamt Kunstwerke zum Spielen. Rein ins Vergnügen gehts mit dem RE1 und der Tram 2. Von der Haltestelle Friesensportplatz ist es nur ein kurzer Fußweg bis zum Museum.
Im Flippermuseum angekommen blinkt und klingt es aus sämtlichen Automaten. Abgedunkelte Räume schaffen die typische Atmosphäre. Flipperfinger schießen klackernd Kugeln gegen Hindernisse. Kinder, Jugendliche und Erwachsene drücken hektisch Knöpfe und kommentieren zum Teil lebhaft ihr Spiel. Die Vorgänger der Computerspiele zeigen, dass sie längst nicht out sind. Zwar sind sie aus der Öffentlichkeit verschwunden, doch sie haben noch heute ihren Reiz – für Auge, Ohr und Hand. Wer sich einen Überblick verschaffen will, macht einen Rundgang durch die 16 Themenräume. Darunter das bisher aufwändigste Projekt, der Nautilus-Raum. Hier dreht sich alles um Unterwasserwelten, sowohl bei der Dekoration als auch bei den Spielgeräten. Inspiriert vom Jules Verne-Klassiker „20 000 Meilen unter dem Meer“ stellt der Nautilus-Raum Kapitän Nemos U-Boot dar: mit riesigem Bullauge, Kupferplatten, unzähligen Nieten sowie maritimen Details. Der Raum wird verschlossen durch eine „massive“ Schott-Tür. Die Mitglieder des Museumsvereins schufen hier mit viel Pappmaschee und in mühseliger Handarbeit den stilechten Look.
Im Space-Raum schlagen vor allem die Herzen der Trekkies höher, denn sie betreten das Raumschiff Enterprise. Auch dies liebevoll zurecht gemacht vom Museumsteam. Alle Flippermodelle zur Star Trek-Reihe sind hier vereint. Insgesamt gibt es mehr als 100 Flipperautomaten auf 400 Museums-Quadratmetern. Jedes Gerät erzählt auf seiner Spielfläche eine Geschichte und die Kugel treibt sie voran. Es geht um gesellschaftliche Themen, historische Persönlichkeiten, berühmte Romane oder Kinofilme. Wie eine Story am Ende ausgeht, entscheidet der Lauf der Kugel und das Geschick des Spielers.
Die Mitglieder des Vereins haben die Spielgeräte selbst gesammelt, repariert und aufgestellt, darunter Raritäten wie „Herkules“, den größten Flipperautomaten der Welt. Er ist 2,36 Meter lang, 2,11 Meter hoch und hat Kugeln so groß wie beim Billard. Ein Exponat von historischem Wert ist ein Flipper aus dem Jahre 1933. Hier ist alles reine Mechanik. Elektrische Elemente gibt es noch nicht. Der Verein will zeigen: Flippern ist nicht nur Spaß, sondern auch Kultur.
Die besonderen Schätze des Museums können sich Gäste bei einer Führung zeigen lassen – jeden ersten Sonntag im Monat sogar kostenlos. Auch Partys, Teamevents und Kindergeburtstage lassen sich im Flippermuseum wunderbar feiern. Eine runde Sache also und ein toller Tipp für alle, die am Ball bleiben möchten.